
Teilprojekt C1
Jenseits des Mainstreams: Ritualtransfer in Geheimgesellschaften und die Dynamik von rites de passage
Fachgebiet und Arbeitsrichtung: Religionswissenschaft
Das Teilprojekt C1 wurde am 30.06.2007 abgeschlossen.
Teilprojektleiter/-in
Prof. Dr. Gregor Ahn (Projektleiter)
gregor.ahn@urz.uni-heidelberg.de
Institut für Religionswissenschaft
Akademiestr. 4-8
69117 Heidelberg
Telefon: 06221 - 54 76 21
Telefax: 06221 - 54 76 24
Apl. Prof. Dr. Jan Snoek (Co-Projektleiter)
jan.snoek@urz.uni-heidelberg.de
Institut für Religionswissenschaft
Akademiestr. 4-8
69117 Heidelberg
Telefon: 06221 - 54 76 21
Mitarbeiter/-innen
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Projektprogramm
Wurde Ritualveränderung in der klassischen Ritualtheorie meist als Sonderfall behandelt, so hat die erste Projektphase ergeben, dass Ritualdynamik den "Normalfall" von Ritualistik darstellt. In enger Zusammenarbeit mit den anderen Teilprojekten des SFB und ausgehend von einem weiteren Fallbeispiel zur Ritualistik von Geheimgesellschaften soll in der zweiten Phase daher anhand einer komparatistischen Studie zu den Bedingungen und zu den Auswirkungen der Ritualdynamik auf Übergangsrituale der Versuch unternommen werden, analytische Impulse für die Ausformulierung des neuen Paradigmas "Ritualdynamik" zu entwickeln.
Den Ausgangspunkt sollen dabei eigene Forschungen zu einer von der europäischen Freimaurerei ausgegrenzten und sich selbst auch nicht als Freimaurergemeinschaft verstehenden Geheimgesellschaft bilden, die sich im 18. Jahrhundert in Großbritannien formierte, aus überwiegend farbigen Mitgliedern besteht und sich als "Mechanics" bezeichnet. Die "Mechanics" haben sich zunehmend in den karibischen Raum und die USA ausgebreitet und sind etwa seit den 1960er Jahren z. T. wieder nach Europa "re-emigriert". Im Zuge dieser doppelten Migration (resp. Diaspora) haben sich auch die Rituale der Gemeinschaft mehrfach gravierend gewandelt. Mit der Erforschung der Initiationsrituale dieser Gemeinschaft wird religionshistorisches Neuland betreten.
In enger Verzahnung mit der Erschließung dieses Fallbeispiels steht die methodologische Auswertung für die anstehende Ausformulierung des SFB-Paradigmas "Ritualdynamik". Um über Initiationsrituale in Geheimgesellschaften hinaus für den Vergleich einen weiteren Fokus zu gewinnen, soll auf alle im Rahmen des SFBs behandelten Fallbeispiele für Übergangsrituale (rites de passage) - im Sinne van Genneps, nicht Turners - rekurriert werden. Ziel dieser Studie ist es, in gezielter Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten des SFB die Bedeutung von Ritualdynamik für einen ritualtheoretisch so relevanten Topos wie rites de passage auszuformulieren und auf diese Weise aus der konkreten Arbeit an Fallbeispielen einen Grundstein für die Ausdifferenzierung der neuen ritualtheoretischen Topoi des SFB zu legen.
Themenschwerpunkte
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